So titelt die Tagesschau.
Der erste Kritikpunkt den ich zu diesem Artikel anbringen möchte bezieht sich auf fehlenden Inhalt: Ich hätte gerne einen Link zu dieser Studie bzw. den Namen. Denn so muss ich auf die reinen Daten der Tagesschau eingehen ohne zu wissen/nachprüfen zu können, ob diese korrekt wiedergegeben wurden bzw. korrekt interpretiert wurden.
Das [Frau unterrepräsentiert] ist ein erstes Ergebnis einer repräsentativen Studie der Uni Rostock. Untersucht wurden 17 Fernsehsender über zwei Wochen – immer von 14 bis 24 Uhr, vier Kindersender von 6 bis 20 Uhr und alle deutschen Kinofilme, zwischen 2011 und 2016. Und das erste Fazit ist eindeutig: Frauen sind in Film und Fernsehen in Deutschland unterrepräsentiert.
Interessant wäre:
– Welche Fernsehsender?
– Was war das Auswahlkriterium?
– Warum nur zwei Wochen?
– Warum keine Analyse von 0 – 14 Uhr bzw. 20 – 6 Uhr?
Gerade Letzteres kann das Ergebnis massiv verzerren.
Es stimmt, wenn es um Liebe und Beziehung geht
Der Intendant des ZDF, Thomas Bellut, ist davon nicht begeistert: „Das geht nicht. Es muss die Gesellschaft abgebildet werden.“ Das sieht Karola Wille, Intendantin des Mitteldeutschen Rundfunks und derzeit ARD-Vorsitzende, genauso: „Fernsehen sollte die gesellschaftliche Realität abbilden.“
Das reale Verhältnis von Frauen und Männern in unserer Gesellschaft stimmt auf dem Bildschirm nur in Soaps und Telenovelas – wie „Gute Zeiten, Schlechte Zeiten“ oder „Verbotene Liebe“ – also in Rollen, die mit Liebe und Beziehung zu tun haben.
Das untersucht die Studie der Uni Rostock mit einem speziellen Test. Er stellt vier Fragen: Gibt es zwei Frauen? Haben sie erkennbare Namen? Sprechen sie miteinander? Über etwas anderes als Beziehungen? In der Realität könnte man alle vier Fragen klar mit „ja“ beantworten. In über 40 Prozent aller TV-Sendungen fehlt allerdings ein Kriterium.
Und in einem Drittel der fiktionalen Sendungen kommt erst gar keine Frau vor. Und wenn sie es dann doch ins Programm schaffen, dann meist als Alltagspersonen.
„Experte sein“ zum Beispiel ist im deutschen Fernsehen zu 80 Prozent den Männern vorbehalten – so ein weiteres Ergebnis der Studie. Damit hatte MDR-Intendantin Wille nicht gerechnet. „Die hohe Zahl hat mich in der Tat überrascht. Dass im non-fiktionalen Bereich die Männer die Welt erklären.“
Dabei läuft es für Frauen unter 30 noch relativ gut – danach geht die Kurve aber steil bergab. Ab 50 kommen auf eine Frau drei Männer – egal welcher Sender, welches Format und welches Genre – deutsche Kinofilme inbegriffen.
Und die Rollen bleiben geschlechtsspezifisch, so Schauspielerin Maria Furtwängler: „Feen, Hexen, Mütter oder eben die Attraktive – das ist eben nicht die Weltenretterin, nicht die Pilotin, die Erfinderin. Und Microsoft hat eine schöne Studie gemacht, die eben zeigt, dass solche Vorbilder – insbesondere auch filmisch – sehr stark wirken können auf Mädchen.“
Trotzdem wachsen laut der Studie schon die Kleinsten mit einem männerdominierten Fernsehbild auf: Und das sei problematisch, sagt MDR-Intendantin Wille: „Eins ist richtig: Dass Geschlechterstereotype im frühen Kindesalter erworben werden und dass sie änderungsresistent sind. Und insofern haben die Medien schon eine Vermittlungsfunktion, was Rollenbilder anbelangt.“
Nur eine von vier Figuren in deutschen Kindersendungen ist, laut der Studie, weiblich.